Über Jahrhunderte hinweg wurden Menschen, die in Kindheit und Jugend Opfer sexualisierter Gewaltgeworden sind, zum Schweigen gebracht. Dies geschieht auch heute noch aller Orten, da sich Missbrauchsüberlebende durch ihre Opfergefühle (Angst, Scham, Schuld, Ohnmacht ...) hindurch kämpfen müssen, bevor sie den Mut finden, sich Menschen anzuvertrauen. Ihr oftmals lebenslanges körperliches wie seelisches Leiden durch die Missbrauchstaten wird oft klein geredet, ignoriert und beiseite geschoben. Entschädigungszahlungen und Therapiekostenübernahmen müssen von den Betroffenen hart erkämpft werden. Die christliche Kirchen und andere Institutionen stellen sich erst seit 2010 schrittweise dem zugefügten Leid in ihren Verantwortungsbereichen. Dies leider oft zuerst aus Angst, das Erscheinungsbild nach außen zu beschädigen. Ein Aufarbeiten von Missbrauchssystemen würde verhindern, dass Gewalt immer neue Gewalt erzeugt (s. den Film „Das weiße Band“ von Michael Haneke).