Drohungen mit Höllenqualen und ewiger Verdammnis

Drohungen mit Höllenqualen und ewiger Verdammnis

Auch heute noch ist es in gewissen, von einem biblizistischen Fundamentalismus geprägten Kreisen üblich, Aufmerksamkeit und Gehorsam für das einzufordern, was dort "Evangelium" genannt wird. Die dafür eingesetzten Mittel laufen darauf hinaus, Angst vor dem "Jüngsten Gericht" zu erzeugen. Zu den Mitteln gehört vor allem die Ankündigung der "ewigen Verdammnis" für diejenigen, die der fundamentalistischen Verkehrung der guten Botschaft Jesu nicht folgen.


Sexualisierte Gewalt

Sexualisierte Gewalt

Über Jahrhunderte hinweg wurden Menschen, die in Kindheit und Jugend Opfer sexualisierter Gewaltgeworden sind, zum Schweigen gebracht. Dies geschieht auch heute noch aller Orten, da sich Missbrauchsüberlebende durch ihre Opfergefühle (Angst, Scham, Schuld, Ohnmacht ...) hindurch kämpfen müssen, bevor sie den Mut finden, sich Menschen anzuvertrauen. Ihr oftmals lebenslanges körperliches wie seelisches Leiden durch die Missbrauchstaten wird oft klein geredet, ignoriert und beiseite geschoben. Entschädigungszahlungen und Therapiekostenübernahmen müssen von den Betroffenen hart erkämpft werden. Die christliche Kirchen und andere Institutionen stellen sich erst seit 2010 schrittweise dem zugefügten Leid in ihren Verantwortungsbereichen. Dies leider oft zuerst aus Angst, das Erscheinungsbild nach außen zu beschädigen. Ein Aufarbeiten von Missbrauchssystemen würde verhindern, dass Gewalt immer neue Gewalt erzeugt (s. den Film „Das weiße Band“ von Michael Haneke).


Eine Kirche ohne Behinderte ist eine behinderte Kirche

Eine Kirche ohne Behinderte ist eine behinderte Kirche

Im Pfarrergesetz der Evang. Landeskirche in Württemberg stand bis kurz vor dem Jahr 2 000 der Satz: „Der Pfarrer muss frei sein von Gebrechen, die den Dienst wesentlich hindern.“ Dafür gibt es auch eine biblische Begründung: Das „Heiligkeitsgesetz“ im 3. Buch Mose legt fest, dass keiner mit einem Makel, sei er blind oder lahm oder missgebildet, Priester sein und Opfer darbringen darf. Diese Regel kann man heute nicht mehr gelten lassen. Sie grenzt Menschen aus, die sich existenziell mit der Theodizeefrage und der Brüchigkeit des Lebens auseinandersetzen müssen und die den gesellschaftlichen Wertekanon mit gutem Grund in Frage stellen. Solche Leute braucht die Kirche. ...


Nichtwahrnehmung und Ausgrenzung Behinderter

Nichtwahrnehmung und Ausgrenzung Behinderter

Hier geht es um die Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung. Behinderte müssen sich auch im kirchlichen Bereich oft paternalistischem Verhalten Nichtbehinderter unterordnen. Denn lange Zeit hat man gemeint, Hilfsbereitschaft durch diese Art von Bevormundung ausdrücken zu können. Wir wollen aber eine Kirche, in der Geschwisterlichkeit den Umgang bestimmt und wir mit Lk 14,13 sagen können: „Wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein.“ Wir setzen uns für eine Kirche ein, in der Behinderte zuerst als Menschen wahrgenommen und der Umgang mit ihnen von ihren Erfahrungen her gestaltet wird. ...


Schwächung christlicher Gemeinschaft durch Mobbing

Schwächung christlicher Gemeinschaft durch Mobbing

Leider werden christliche Gemeinschaften oft durch Überbelastung, Demütigungen und Angst vor Ausgrenzung unnötigerweise vergiftet. Dies geschieht seit einigen Jahren verstärkt durch die Überbewertung des Aspektes der Wirtschaftlichkeit. Kirche Jesu Christi lebt von fairem und ehrlichem Umgang miteinander. Dies erfordert Mut, sich in Augenhöhe zu begegnen. Weil Mobbingstrukturen die Glaubwürdigkeit nach Innen und Außen schädigen, sollte ein Umdenken stattfinden, dass auf allen Ebenen zu einem menschlichen Miteinander führt. ...


Strukturelle Gewalt und Kirche

Strukturelle Gewalt und Kirche

Bild: Ausschnitt aus "Das jüngste Gericht", Triptychon von Hans Memling, rechte Tafel, um 1470

Man kann Menschen mit körperlicher Gewalt aus der Kirche hinausdrängen und die Tür hinter ihnen zuschlagen. Das ist Nötigung und kann als Körperverletzung und Verstoß gegen das Grundrecht auf Unversehrheit gewertet werden. ...