zur Person:

Prof. Dr. Anna-Katharina-Szagun
Ehe sie an die Universität überwechselte, war Prof. Dr. Anna-Katharina Szagun (fünf Kinder, 10 Enkel) Lehrerin in verschiedenen Schularten und -stufen. Ab 1981 war sie an den Universitäten Göttingen, Hannover und Oldenburg in der Lehrerausbildung tätig und mehrere Jahre als Vorsitzende des ökumenischen Niedersächsischen Religionslehrerverbandes (ANR) aktiv. Ihre Dissertation thematisierte die Frage, wie durch Religionsunterricht eine partnerschaftliche Sicht von „Nichtbehinderten“ auf „Behinderte“ gefördert werden könnte, eine Vorarbeit für spätere Inklusionsdebatten. -Von 1992-2005 wirkte sie als Professorin für Religionspädagogik an der Theologischen Fakultät der Universität Rostock. Ab 1999 führte sie dort eine Langzeitstudie zur religiösen Entwicklung durch, die sie ab 2009 in Westdeutschland fortsetzte. Seit 2009 ist sie in der Kinder- und Jugendarbeit (Konfirmanden, Kindergottesdienst, Kita) nahe Göttingen tätig sowie bundesweit in der Erwachsenenbildung aktiv.
Konfirmanden (KU 8) Welche Regeln ermöglichen ein gelingendes Miteinander?

Skizze eines Zugangs:
Dass es um die Zehn Gebote gehen wird, bleibt den Jugendlichen zunächst verborgen. Begonnen wird mit einem Spiel für 2 oder 4 Gruppen. (Die Ersterprobung des Zugangs erfolgte in einem KU-Jahrgang von 22 Jugendlichen: deshalb wurden 4 Gruppen gebildet) ...
Nach der Gruppeneinteilung (Eddings und DIN A 4 Blätter) wird die Fiktion in den Raum gestellt, es sei ein neuer Kontinent, eine große Insel, aufgetaucht, die nun besiedelt werden könne. Die Gruppen stellen die Siedler dar, deren Aufgabe es ist, sich miteinander auf Regeln zu einigen, die ein gedeihliches Zusammenleben ermöglichen.
Runde 1: Die Gruppen bekommen 10-15 Minuten Zeit, um sich ein „Grundgesetz“ zu geben. Jede Regel soll auf ein Blatt geschrieben werden.
Runde 2 (ca. 10 Minuten): Je zwei Gruppen setzen sich zusammen: Sie sollen zu ihren 20 Regeln austauschen und - miteinander diskutierend – sich nun auf 10 gemeinsame Regeln der Großgruppe einigen: Dabei fallen bisherige Regeln ganz raus oder werden in umfassendere Regeln integriert.
Runde 3 (ca. 10 Minuten): Jetzt treffen sich beide Großgruppen (= Plenum) und reduzieren die aus Runde 2 mitgebrachten 20 Regeln auf insgesamt 10 Regeln.
(Regeln der Konfis bei der Ersterprobung: ab 12 erwachsen sein, jeder Erwachsene muss arbeiten, illegaler Waffen- oder Drogenbesitz sind verboten, Naturschutz, Frieden, keine Gewalt, Demokratie, Gleichberechtigung, nicht töten, nicht stehlen, Religionsfreiheit),
Kreisgespräch: Die Blätter mit den 10 Regeln liegen in der Mitte: Die Jugendlichen begründen, warum ihnen diese Regeln für das Zusammenleben am wichtigsten erscheinen.
(Mögliche Vertiefung: 10 andersfarbige Papiere mit knappen zentralen Formulierungen des Grundgesetzes der BRD werden in den Kreis gelegt und in die Diskussion einbezogen)
Auf wiederum andersfarbigen Papieren werden die Zehn Gebote aus 5 Mo 5, 6-21 in die Mitte eingebracht: Übereinstimmungen und Unterschiede werden festgestellt
- durch Einbringen des sozialgeschichtlichen Hintergrunds des Rechtswesens im frühen Israel wird zu den Unterschieden Stellung genommen, Erklärungen geliefert (patriarchale Großfamilien, Ackerbau + Viehzucht, poly-theistisches Umfeld mit Verehrung von Statuen)
- Mose-Geschichten zur Gesetzgebung als Gründungslegende einbringen
Literatur von Anna-Katharina Szagun

Dem Sprachlosen Sprache verleihen
Rostocker Langzeitstudie zu Gottesverständnis und Gottesbeziehung von Kindern, die in mehrheitlich konfessionslosem Kontext aufwachsen. KET 1, 2. Aufl. Gera 2014

Religiöse Heimaten
Rostocker Langzeitstudie zu Gottesverständnis und Gottesbeziehung von Kindern, die in mehrheitlich konfessionslosem Kontext aufwachsen. KET 2. Aufl. Gera 2014

Ist Gott ein Dreieck oder doch eher ein Elefant?
Kindgerechte Annäherungen an Grundfragen christlichen Glaubens

Papa erfindet Weihnachten
Was bedeuten die vielfältigen Bräuche, die mit Weihnachten verbunden sind?

Wie kommt Gott in Kinderköpfe?
Praxis frühen religiösen Lernens

Nur Gott selbst kann wissen, ob es ihn gibt
Langzeitstudie zur frühkindlichen Entwicklung von Gotteskonzepten in zunehmend säkularen Kontexten, KET 6, Gera 2018.